Outjo

Simon aus dem Damaradorf
Simon aus dem Damaradorf

06.06

 

War das wieder eine tolle Nacht. Da waren wir schon die einzigen camper auf dem platz und trotzdem hörte ich die ganze nacht lärm auf unserem khorixas restcamp. Unsere platzwächter hatten sich kumpels eingeladen. Beim heizstrahler und filmen aus dem laptop hat man es sich vor dem wärterhaus gemütlich gemacht. Wo haben die jungs so ein schickes laptop her ? ich staune…

 

Am morgen plädiere ich für die weiterfahrt, maximilian hat auch keine lust zu bleiben. Unseren erholungstag verschieben wir. Die fahrt geht nach längerer zeit mal wieder über geteerte straßen. Im radio läuft „hitradio namibia“. Hier läuft alles, von den kastellruther spatzen bis rock. Zwischendurch gibt es auf deutsch viele informationen über das land. Schön, nach langer zeit die nachrichten zu hören. Nach 3 stunden erreichen wir Cutjo, einen ehemaligen deutschen stützpunkt. 70km vom etosha nationalpark entfernt müssen wir nach einem günstigen campingplatz suchen. Die zelte sind schnell aufgebaut. Leider sind wir wieder auf einer baustelle gelandet. Nachdem die zelte stehen, beenden die arbeiter die pause und schneiden steine. Na super ! die kinder verschwinden zum billiardtisch, nina geht in den barbereich ind ich besuche das haus von major franke, der als held von deutsch südwestafrika galt. Ihm gelang die verteidigung gegen angolaner, die gegen die deutsche kolonie aufmüpfig wurden, führte eine strafaktion durch, so dass seitdem angola nicht mehr auf namibischen boden gesehen wurde. Auch sonst war er militärisch recht erfolgreich. So stehe ich nun in seinem wohnhaus. Als erstes steigt mir der (typische) geruch der im haus verwendeten materialien in die nase. Mit dem anblick der alten möbel, arbeitsgeräte und jagdtrophäen ist man schnell in der anderen zeit. Insgesamt bleibt der eindruck, dass sich hier ein „herrenmensch“ seine villa auf dem hügel gebaut hat.

 

Am ende des besuchs winkt mich der „verwalter“ zum zahlen in das nachbarhaus. Schließlich soll ich noch die in afrika stets geforderten persönlichen infos in eine liste eintragen. Warum man unsere adresse in deutschland, die telefonnummer usw. braucht, habe ich nie begriffen. Am ende soll ich noch einen kommentar aufschreiben. Ich überfliege kurz die kommentare der besucher vor mir schrieb:“großartig, toll, komme gerne wieder ???“. ich lasse den kommentar frei, wofür ich böse blicke ernte. Der verwalter setzt sich mir gegenüber, seine frau gesellt sich dazu. Sie verlangen eine erklärung. Ob sie etwas falsch gemacht hätten und was sie verändern könnten. Dann halte ich einen zehnminütigen monolog,warum ich general franke nicht so toll finde und wie ich über den deutschen kolonialismus denke. Sie hören interessiert zu und anschließend darf ich endlich gehen. Auf dem heimweg zum campingplatz gibt es wieder einen überraschung: das auto fordert einen ölwechsel. Die restlichen zwei stunden bin ich damit beschäftigt, die kontaktdaten der vermieterfirma zu finden. Ich machs mal kurz: ich bekomme lediglich computerantworten, d.h. im wahrsten sinne des wortes inhumane antworten. Gibt es niemanden bei „first“, der mir sagen kann, wie ich nun vorgehen soll ?

 

Am abend gönnen wir uns ein restaurantbesuch. Heute gegrilltes elandfleisch probiert. Der kudu in rotweinsauce in lüderitz war besser.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Dienstag, 21 Juni 2016 00:52)

    Na wenigstens hat die "Brotdiät" endlich ein Ende! :-)
    LG
    Peter