Khorixas

 

 

4.6.2016

 

 

 

Morgens um halb sechs. Es trappelt neben dem zelt, die sonne geht gerade auf. Wahrscheinlich sind es zebras, für die der weg durch die berge eben an unserem zelt vorbeiführt. Ich bin zu müde, um einen blick aus dem zelt zu werfen, finde aber danach die spuren im sand. Auch rennen zahlreiche schliefer die hänge hinauf. Unter dem vulkanbasalt haben sie ihre geschützten höhlen. Im zelt nebenan höre ich es knatschen, nina und die jungs drehen sich auf den matrazen: sie sind also wach. Als wir aufstehen, erhebt sich die sonne hinter dem berg und die zauberhaften felsen werden angestrahlt. Wir werden keine weitere nacht hier verbringen. Dafür sind wir ohne alles (wasser,strom, licht, sitzmöglichkeiten)  zu schlecht ausgerüstet. Einen berg möchte ich noch hochklettern. Warum eigentlich nicht die spitzkoppe ? Die jungs verschwinden gleich in den felsformationen, ich wende mich den großen felskugeln zu. Einen weg zu finden, der einigermaßen passierbar ist, scheint nicht einfach. Hat man die felsen überwunden, wartet eine glatte, steile wand. Ich klettere sie 50 meter ohne sicherung hoch, bis mir der gedanke kommt, dass ich das steilstück wieder herab muss. Da kam das erste mal bei einer bergtour panik auf. Einmal abgerutscht und es sollte kein halten mehr geben. Wie blöd kann man sein ? den restlichen weg hoch zu gehen schien mir nicht sinnvoll, sonst hätte ich auch dem gipfel gesessen und auf den hubschrauber warten müssen (den es hier nicht gibt). Es blieb nur der weg hinab, also ganz vorsichtig auf allen vieren, was mir am nächsten tag einen ordentlichen muskelkater eingebracht hat. Zudem gab es etliche schrammen von fiesen dornensträuchern und bäumen gratis. Lehrgeld. Ich war froh, nach 1 1/2 stunden wieder vor dem zelt zu stehen. Jetzt hieß es abbauen und aufräumen. Um 11 waren wir abfahrbereit. Die jungen ließen sich kaum aus den höhlen bewegen.

 

Bei der planung zum nächsten ziel khorixas hatte ich 2-3 stunden eingeplant. Pustekuchen, aus namibias straßen habe ich immer noch nicht gelernt. Über so manche „d“-straße mit schotter und sand gab es kaum ein vorankommen. Mehr als 60 km/h waren einfach größtenteils nicht drin. Es ragen an einigen stellen felsen aus der straße, die man besser umfahren sollte, wenn die reifen nicht platzen sollen. Bei sonnenaufgang erreichen wir khorixas, eine ehemaliger deutsche stationsort. Den campingplatz, den wir ursprünglich nehmen wollten, konnten wir mangels schilder nicht finden. Das navi erkannte die koordinaten nicht, so landeten wir im restcamp der stadt. Als wir vor der schranken stehen, bekommen wir von einer dame auskunft und eine preisliste. Die preise haben es in sich. Nina fragt nach einer küche, denn wir würden gerne unsere konserven warm machen. „voll ausgestattet“, hören wir. Das klingt gut. Wir fragen nach, ob die kinder (wir mussten eh den hohen ausländerpreis zahlen) ebenfalls zahlen müssen. Als wir überlegen, doch einen anderen campingplatz zu suchen, macht sie uns einen guten preis: nur nina und ich sollen zahlen. Überredet. Während ich das zelt aufstelle,sucht nina „die küche“ auf. Überraschung: die küche bestand aus vier abspülbecken und sonst…. nichts. eine ziemliche übertreibung für voll ausgerüstet. Selten nina so wütend gesehen. Wenn sie hunger hat, kann sie böse werden. Die emfangsdame erklärte uns dann, wir hätten doch einen steingrill vor unserem zelt, wir müssten nur feuerholz aus dem ort holen. Da hatten wir nicht wirklich lust drauf. Dann mussten wir eben brote essen. Krönender abschluss war das ungarnspiel, das tatsächlich in der bar lief. Die zweite halbzeit haben wir uns bei einem kühlen getränk gegönnt, um den staub aus der kehle zu spülen. Das spiel war zwar nicht der kracher, das weiche sofa nach dem harten tag sowie ein kaltes „windhoek draught“ aber schon.

 

Nach dem spiel verschwinden wir in unseren zelten. Das laute brummen des kühlhauses, das brabbeln der spanier nebenan sowie einige kichernde japaner entfernen sich mehr und mehr aus dem bewusstsein.

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0