Auf der Suche nach dem Weg

Soll mal einer sagen, reisen bildet nicht ...
Soll mal einer sagen, reisen bildet nicht ...

 

03.02.

Gestern meine Kappe im Restaurant liegen lassen. Ich komme nicht drumherum, vor meiner Wanderung dort hinzulaufen. Die Bedienung versteht kein Wort, kommt aber nach ein paar Minuten mit der Speisekarte. Was will sie von mir ??? Sie zählt noch einmal alle unsere bestellten Getränke auf, sinnfreierweise auf laotisch, dann dämmert mir, was sie will: Sie scheint sich am Vortag verrechnet zu haben. Nein falsch, anstatt abzukassieren, hat sie ja gestern das Restaurant verlassen und ihrer Kollegin die Abrechnung überlassen. Diese musste ich allerdings erst suchen und dann ging das mühselige Aufzählen los. Schön, dass ihr am Morgen auffiel, dass 3 Getränke nicht abkassiert wurden. Nachdem ich brav nachgezahlt hatte,  bekam ich meine Kappe wieder.

Auf zur Wanderung zum Tad Suong, dem größten Wasserfall im Umkreis. Ein seltenes Schild weist den Weg und schon bald erreicht man das erste Dorf. Ein Hund begleitet mich auf meinem Weg, der für ihn jäh an der Dorfgrenze scheinbar endet. Er wird von einem Jungen mit einer Zwille beschossen, der nicht will, dass der Hund das Dorf betritt. Er ahnt, wo ich hin will, ich signalisiere ihm jedoch gleich, dass ich keine Begleitung wünsche. Während ich durch das Dorf gehe, schauen mich die Dorfbewohner wie einen Marsmenschen an und ich fühle mich unwohl. Nur schnell raus hier und so gehe ich die Straße (die laut Schild am Anfang des Pfades zum Wasserfall führen sollte) gerade aus. Richtungsmäßig wird bald klar, dass es der falsche Weg sein muss. Es kommt keine Abzweigung. Ich komme nicht drum herum, wieder zum Dorf zurück zu gehen. Im  Dorf werde ich schon freudig erwartet und ein Mann winkt mich heran. Er spricht kein Wort Englisch, eine schlechte Vorraussetzung,. Nachdem er irgendetwas in den Sand geschrieben hat ( komplizierter Weg, mögliche Mienen ???), wird mir klar, dass er sich als Wegführer anbietet und mir einen Preis macht. Keine Ahnung, wie viel er haben will, ich habe auch kaum Geld dabei (musste ja noch nachzahlen). Ich lehne dankend ab und will mich auf den Rückweg machen, da kommt

Ein dänisches Paar mit einem Wanderführer durch das Dorf. Der Däne bietet mir an, mich der Wanderung anzuschließen, was ich dankbar annehme. Sie haben die Wanderung vorgebucht.

 

Nun geht es quer durch die Felder und ich muss gestehen, den Weg hätte ich nie gefunden. DasSchild in Tad Lo soll also nur die Touris ins Dorf lotsen.

Der Wasserfall….ist leer. Dennoch sind die imposanten Granitfelsen schön anzuschauen. Den Rückweg nehme ich allein durch die Felder.

Die Kinder haben den Morgen bei den Hundewelpen verbracht und ihre T-Shirts haben das Straßenköterbraun angenommen. Wie sollen wir die Shirts wieder sauber kriegen ??? Aber sie sind glücklich. Am Nachmittag springen wir wieder in den natürlichen Wasserfallpool. Als Wind aufkommt und Wolken wird es merklich kühler. Man vergisst schnell, dass wir in den Bergen sind. Nach dem Bad spielen die Kids noch im Gestrüpp, während sie mich Tolstoi am Wasserfall lesen lassen. Ein entspannter Nachmittag…

 

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